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Grönland Expedition mit Arktis Tours: Auf den Spuren von Alfred Wegener

Aktualisiert: 25. Okt. 2024

Suchst du ein Abenteuer fernab des Massentourismus? In Grönland wartet eine Welt aus unberührter Wildnis, schneebedeckten Gletschern, Eisbergen und endlosen, stillen Weiten darauf, entdeckt zu werden. Eine Grönlandexpedition mit Arktis Tours bedeutet, den Elementen zu trotzen und die atemberaubende Schönheit einer der letzten wahren Wildnisse der Erde zu erleben. Diese Reise verspricht nicht nur Abenteuer, sondern auch eine Begegnung mit der reinen, rauen Kraft der Natur. Konkret auf unserer Reise in Kombination mit geschichtlichen Vorträgen zur Alfred Wegener Expedition von 1930/31.



Tag 1: Anreise

Heute ist es endlich soweit! Unser Abenteuer beginnt, wir fliegen anfang Juli 2024 nach Island und im Anschluss nach Ilulissat, Grönland. Schon seit mehreren Wochen habe ich mir vorgestellt, wie toll es sein wird auf einem Expeditionsschiff zahlreiche Eisberge und atemberaubende Landschaften zu bestaunen und an Land die Umgebung des hohen Nordens zu erkunden. Dazu noch von Claudia - der Enkelin von Karl Weiken, einem Wissenschaftler der historischen Expedition von Alfred Wegener im Jahre 1930/31  - begleitet zu werden, und viele spannende Geschichten und Abenteuer ihres Grossvaters aus erster Hand direkt vor Ort zu hören, stelle ich mir umso spannender vor. 


Nach dem kurzen Zwischenstop in Island geht es direkt weiter nach Grönland. Woow! Toll, die ersten Millionen von Eisschollen und Eisbergen vor der Küste von Südostgrönland  zu sehen. Danach geht es weiter über unendliches Eis und Schneefelder, wobei man teils Bergspitzen aus dem Eis ragen sieht. Unglaublich, und das Ganze im glanzvollen Licht des Sonnenuntergangs. Vor dem Landeanflug wird es etwas grüner und man sieht die ersten richtig grossen Eisberge vor der Küste von Ilulissat und aus den Fjorden herausströmen. Nach unserem zweieinhalb-stündigen Flug im Propellerflieger landen wir um Mitternacht bei Mitternachtssonne.



Tag 2: Icefjord & Einschiffung

Heute verbringen wir gemeinsam den Tag in Ilulissat. Beim Frühstück sieht man direkt in die Bucht vor Ilulissat auf tausende von Eisbergen. Wenn es hier schon so unfassbar toll ist, was erwartet uns dann auf der Expedition? 


Den Tag starten wir mit einem Spaziergang durch die ruhige und überschaubare Kleinstadt. Nur wenige Stadtbewohner sind auf der Strasse zu Fuss oder mit dem Auto unterwegs. Unser Ziel ist das Icefjordcenter / Museum in Ilulissat. Nach dem Dorfzentrum bis zum Icefjordcenter laufen wir an unzähligen schönen Grönlandhunden vorbei.

Beim Eintreten ins Museum fallen direkt die vielen bezaubernden Eiskugeln auf. Diese sind mit Figuren und Gegenständen aus Grönland befüllt, wobei es wirkt, als ob die Gegenstände in der Eiskugel eingefroren sind. Toll gemacht! Dazu findet man Informationen zur Entstehung von Schnee, Eis und Eisbergen sowie der Bevölkerung und der ursprünglichen Besiedlung von Grönland.



Nach dem Museum begeben wir uns auf eine kleine Wanderung zu einer Bucht, wo man aufgrund einer Gletscherzunge sehr viele Eisberge sehen kann. Der Anblick bei Ankunft in der Bucht ist überwältigend und beinahe surreal. Die Bucht ist gefüllt mit vielen grossen und kleinen Eisbergen. Nach unzähligen Fotos gehen wir entlang der Bucht auf einem Wanderweg zurück zum Icefjordcenter.


Video Brigitte vom Icefjord in Ilulissat


Um 15 Uhr treffen wir uns anschliessend wieder im Hotel, um mit unserem Gepäck auf unser Expeditionsschiff, die M/V Nanook, einzuchecken. Wir haben Glück und die Nanook hat einen Platz am Steg erhalten, wodurch wir gemütlich auf unser Schiff spazieren können. Danach geht es los und wir sehen bereits bei der Ausfahrt erste Eisberge. Woow, gewaltig wie klein man sich fühlt, am ersten Eisberg vorbeizufahren, der grösser ist als unser Schiff. Auf unserem Weg durch die Disko Bucht in Richtung Norden, fahren wir durch viele dicke Eisschollen und auch an zahlreichen riesigen Eisbergen vorbei.

Riesen Eisberg

Tag 3: Wanderung in Qeqertarsuaq mit Lokalem Guide Mark

Nach etwas Wellengang in der Nacht, wachen wir pünktlich um 7.30 Uhr durch die Geräusche des Ankers auf. Wir ankern in der Bucht von Qeqertarsuaq auf der Disko Insel. Am Morgen steht individuelles Sightseeing im Ort auf dem Plan. Dies ist nur möglich, da es hier an der Westküste (leider) kaum Eisbären gibt. Eisbären trifft man mehr in Nord- und Ostgrönland an. Vor der Abfahrt hören wir von Claudia spannende Einzelheiten, wie die Alfred Wegener Expedition in Dänemark im April 1930 gestartet hat und wer alles beim Expeditionsteam dabei war. Bereits die Überfahrt nach Island und im Anschluss nach Grönland muss ein richtiges Abenteuer gewesen sein. 

Im Anschluss gehen wir mit dem Zodiac an Land. In kleinen Gruppen besuchen wir das Dorf und den ausserhalb liegenden Aussichtspunkt. Die Sonne steht bereits hoch am Himmel und brennt herunter. Erstaunlich, wie warm es ist, obwohl man sich so weit im Norden befindet. Zum Glück sieht man noch die riesigen Eisberge in der Bucht, ansonsten würde man glatt vergessen, dass man in einem kleinen Dorf in der Polarregion ist.


Video Brigitte einer Zodiac fahrt


Am Nachmittag wandern wir mit unserem lokalen Guide Mark gemeinsam zu einem Wasserfall. Unterwegs erzählt er uns Einzelheiten zur Geschichte der Disko Bucht, zu Gebäuden, Pflanzen und weiteren lokalen Gegebenheiten. Zu den Highlights unterwegs zählt das grosse Fussballfeld direkt am schwarzen Sandstrand. Mit den grossen Eisbergen im Hintergrund ergibt sich ein Bild, das man bei uns so nicht kennt.



Beim Wasserfall angekommen gibt es Kaffee, Tee und Kekse und es bleibt Zeit, sich mit Mark und in der Gruppe auszutauschen. Auf dem Rückwegen gehen wir noch bis ganz nach unten zum Strand. Die angeschwemmten Eisschollen und Eisblöcke erinnern an den Diamond Beach in Island. Mit den grossen Eisbergen dahinter sieht es hier aber einfach nochmals tausendfach schöner aus. Zum Schluss der Tour gehen wir zu Mark nach Hause. Dort zeigt er uns in seinem Vorgarten eine alte Öllamte, eine Harpune und einen Seerossschädel. 


Video Brigitte in Qeqertarsuaq


Tag 4: Qeqertalik

Nach einer ruhigen Nacht wachen wir in der Bucht des verlassenen Dorfes Qeqertalik auf. Die Morgenstimmung ist wunderschön. Es gibt einige Schäfchenwolken, ansonsten leuchtet die Sonne im hellen Gelb durch die Wolken, wobei das ruhige Meer in hellen blau und grautönen glitzert. Nach dem Frühstück geht es mit dem Zodiac ins verlassene Dorf. Achtung, unsere erste nasse Landung steht an und wir machen uns alle mit Gummistiefeln und Wasserhosen bereit. An Land machen wir eine zweistündige Wanderung mit vielen Fotostops. Es gibt viele verlassene Häuser, Hühnergehege und auch ein verrostetes altes Auto.



Die Wanderung führt uns den Hang hoch, wobei man einen traumhaften Blick auf das Dorf, unser Schiff, die Nanook und den Strand hat. Toll sehen die verhangenen Nebelwolken auf Meereshöhe bei den gegenüberliegenden Bergen aus!


Danach sehen wir während der Weiterfahrt zweimal riesige, wunderschöne Eisberge. Um 15 Uhr hören wir einen Vortrag von Claudia zur Alfred Wegener Expedition. Sie erzählt uns von der Fahrt nach Uummannaq und den Strapazen, die der Transport mit sich brachte. Sehr spannend sind auch ihre Erzählungen zu den neu für die Expedition gebauten Propellerschlitten und wie sie damit Transporte auf dem Gletscher durchführten. Während dem Vortrag wird das Schiff plötzlich langsamer. Wie wir alle bereits gelernt haben, bedeutet das meistens, dass man draussen etwas spektakuläres sehen kann. Wir stürmen alle raus und sehen riesige Eisberge mit vielen kleinen Eisschollen um den Eisberg herum. An einer Stelle gibt es sogar einen kleinen Wasserfall. Toll!

Eisberg

Nach dem Vortrag ist für heute noch Ruhe und die Fahrt geniessen angesagt. Wir lesen oder diskutieren gemütlich in der Sonne, während man den Fahrtwind spürt. Das Meer ist ruhig und auf der Fahrt in Richtung offenes Meer sind nur noch wenige Eisberge zu sehen.


Tag 5: Uummannaq

Heute besichtigen wir das Dorf Uummannaq. Der Berg von Uummannaq erstrahlt im schönen Morgenlicht und durch den Tag schlängeln sich immer mehr Wolken um den Berg herum, was eine mystische Atmosphäre schafft. Im Dorf wartet bereits unser lokaler Guide Paluuk und führt uns zur schönen Steinkirche in der Mitte des Dorfes, wo er uns spannende Details zum Leben in Uummannaq erzählt. Zum Beispiel erzählt und zeigt er uns, dass das Blubberhaus früher sehr wichtig war und dass die Leute in kleinen Steinhäusern gewohnt haben, weil es gut vor Kälte isoliert.



Das Museum ist klein, hat aber trotzdem eine ganze Ecke mit Bildern und Beschreibungen zu Alfred Wegener und seiner Expedition. Ansonsten sieht man Kleider von Inuits, diverse Werkzeuge und Bootskonstruktionen. Im Garten findet sich noch ein altes Stück eines Propellerschlittens. Nach Paluuks Dorfführung sind wir frei bis zum Nachmittag und einige Wandern zur Santa Hütte ausserhalb des Dorfes oder verbringen Zeit im lokalen Kaffe/Burgerhaus.


Aussicht Grönland

Um 14 Uhr treffen wir uns im Kinderheim. Das Heim nimmt Kinder aus ganz Grönland auf. Nach einer Darbietung von zwei Mädchen mit traditionellen Trommeln und Gesang ist für uns ein ganzer Tisch mit verschiedenen Kuchen, Torten und kleinen Broten, Kaffee und Tee vorbereitet. Das hat fantastisch geschmeckt. 

Zum Schluss des heutigen Tages gehen wir mit Paluuk zu seinen Hunden. Er hat zurzeit sechs Jungtiere, die zwei Monate alt sind. Die Welpen sind sehr scheu, aber zahm und wir dürfen sie streicheln oder auch halten. Das war wirklich ein sehr schönes Erlebnis! Er erklärt uns noch direkt an seinem Hundeschlitten, wie er diesen fährt, wie er mit den Hunden trainiert und was er für Werkzeuge verwendet. Spannend zu hören war auch, dass er Kleidung für seine Gäste aus Robbenfell zum Warmhalten bereit hat. Nachhaltig sind auch die Hundeleinen noch traditionell aus Robbenhaut gefertigt.



Tag 6: Ukkusissat & Maamorilik

Der Blick aus der Kabine ist heute morgen besonders schön. Wir fahren durch eine Fjordlandschaft, das Wasser ist spiegelglatt, es hängen einige Wolken an den Bergen und die Sonne scheint hell. Man fühlt sich wie auf Wolken oder in einer stillen Zauberwelt.


Fjordlandschaft

Unser erstes Ziel ist das kleine Dorf Ukkusissat. Es gibt nur um die hundert Dorfbewohner. Dieser Ort wurde bei der Alfred Wegener Expedition als Umladeplatz für Waren verwendet und auf dem dahinter liegenden Berg wurde durch Alfred Wegener ein Wegpunkt aus Steinen auf der Spitze platziert. Der Aufstieg wird in den Tagebüchern als sehr schwierig und gefährlich beschrieben. Wie es sich für eine Expedition gehört, versuchen wir den Wegpunkt zu finden. Dank unserer Drohne ersparen wir uns die Strapazen und finden den Wegpunkt auf dem mittleren Gipfel. 


Inuits in Grönland

Nun ist es endlich an der Zeit, dass wir einen Wal sehen. Unser Wunsch wird erhört und wir sehen mehrfach den Rücken des Buckelwals und die Flosse abtauchen. Unglaublich, wir kommen aus dem Staunen kaum noch raus.


Wal in Grönland

In Maamorilik, unserem heutigen Endziel, zeigt uns Paluuk als erstes die alten Black Angel Gondeln und die alte Gondelstation der Eisenmine. Siehst du den Black Angel an der Felswand? Der Fjord ist durch den hohen Bleigehalt immer noch kontaminiert und man sollte darin besser nicht baden. Nach dem Abendessen wird die Wanderung vom nächsten Tag zum Gletscher besprochen und Claudia erzählt uns weitere Details zur Expedition. Sie erzählt Geschichten und Tagebucheinträge zu den Transportschwierigkeiten mit den Pferden zu den ersten Stützpunkten und den Schlittenhunden zur Eismitte. Spannend war auch die Erzählung zum Leben im Haus bei Eismitte im Winter und wie Alfred Wegener schlussendlich auf der Expedition ums Leben gekommen ist.



Tag 7: Expedition - Wanderung Kamarujukgletscher

Heute hängen die Wolken tief an den Bergen und im Fjord. Es nieselt wenig und alle sind mit Regenschutz für die grosse Expeditions-Wanderung ausgestattet. Wir starten mit der Wanderung dem Gletscherfluss entlang. Durch die vielen grossen Steine und das mehrmalige überqueren des Flusses dauert bereits der erste flache Teil der Wanderung etwa eine Stunde. Paluuk, der uns auch heute begleitet, wollte eigentlich bereits viel früher den Fluss überqueren und den Hang hoch, um über einen ihm bekannten Weg zum Gletscher zu gelangen. Leider steht das Wasser aber hoch und eine Flussüberquerung ist an den meisten Stellen zu gefährlich. Hinten im Talkessel angekommen sehen wir links und rechts die Spuren des Gletschers. Auf beiden Seiten sieht man weit oben noch die Seitenmoränen und unzählige Geröllmassen. Der anschliessende Aufstieg bis zum ersten Aussichtspunkt ist beschwerlich und rutschig. Es gibt viele lose Steine und viel rutschigen Sand und Erde. Paluuk ist sehr schnell. Er erzählt, dass man für die Rentierjagd ein geübter Berggänger sein muss und er deshalb gut in solchem Gelände laufen kann. 



Als nächstes kommen wir auf ein Hochplateau, wo nach Claudia die erste Station bei der Wegener Expedition namens Grünau aufgebaut war. Bis dort konnten die Waren mit den Pferden transportiert werden und im Anschluss haben die Schlittenhunde und die Propellerschlitten den Transport über den Gletscher zur Eismitte übernommen. Heute ist alles wunderbar grün und der Gletscher noch in weiter Ferne. Es schlängelt sich idyllisch ein kleiner Gletscherbach inmitten von gelben Blumen und grünen Wiesen über das Hochplateau. Die Szenerie erinnert etwas an die Alpen und macht Lust weiterzulaufen. Danach wandern wir durch Moos und pflanzenbewachsene Hänge, bis wir zu einem grossen Steinhügel kommen. Rechts davon befindet sich der Gletscher. Wir gehen noch etwas links vom Hügel weiter auf der Wiese und dem Geröll hoch. Auf dem Weg finden wir schon erste Fundstücke der Expedition. Beispielsweise liegt auf dem Weg eine grosse Wasserstoffröhre und einige Laternen.



Etwas weiter oben schauen wir das erste Mal über die Steinkante und sehen den Gletscher vor uns. Als nächstes wird es etwas steiniger, bis wir zum zweiten Stützpunkt der Wegener Expedition gelangen. Hier entscheiden wir gemeinsam, dass wir nicht mehr weiter gehen. Paluuk erklärt uns, dass der Gletscher immer auf und ab geht, womit man immer wieder auf ein Plateau kommt und dann wieder zum nächsten höchsten Punkt wandern muss. Gestärkt nach unserem Lunchpaket gehen wir zur Steinkante, um zum Gletscher zu gelangen. Paluuk versucht über das Geröll nach unten zum Gletscher zu gelangen. Es ist sehr rutschig, weshalb wir entscheiden, hier abzubrechen und den normalen Weg wieder zurück zu gehen. Insgesamt sind wir etwas über sechs Stunden (inkl. Pausen) unterwegs. Der Rückweg führt uns zuerst über sehr angenehm weiches Moos, Pflanzen und Steine. Im Anschluss wandern wir über grosse und runde Steine und links von uns sieht man den Gletscherfluss, wo wir am Morgen entlang ins Tal gewandert sind. Die Wanderung hat sich auf jeden Fall gelohnt und war ein grosses Abenteuer! Es war schön den Gletscher so nahe zu sehen, in der Natur zu sein und daran zu denken, mit welchen Mühen man wohl alles bei der Wegener Expedition hoch transportierte. Richtiges Expedition Feeling, toll! 


Video Brigitte der Kamarujukgletscher Expedition


Tag 8: Kleine Siedlung Niaqornat

Heute ist bereits Freitag. Erstaunlich, wie schnell die Zeit vergeht. Einerseits fühlt es sich an wie man bereits seit Wochen unterwegs ist und anderseits trauert man bereits etwas dem Ende entgegen. Bereits morgens früh startet die Nanook die Rückfahrt nach Ilulissat. Unsere erster Stop heute ist nach dem Frühstück ein schwarzer Sandstrand in einer Bucht. Alle sind bereits aufgeregt, Eisbaden im arktischen Wasser ist geplant. Nachdem alle ein erstes Mal im Wasser waren (inkl. Guides) sind alle stolz und die meisten gehen auch direkt noch ein zweites Mal rein. Danach gehts zurück aufs Schiff. Die Sauna und das Jacuzzi sind bereits aufgewärmt. 

Strand in Grönland

Am Nachmittag ist Seefahrt angesagt. Wie bereits beim Hinweg fahren wir aus dem Fjord aufs offene Meer, damit wir um die Landzunge herum und rein in die Diskobucht fahren können. Um die grosse Distanz zurückzulegen, fahren wir den ganzen Tag und auch die ganze Nacht. Am Nachmittag halten wir im kleinen Dorf Niaqornat. Niaqornat ist ein wunderschönes kleines Dorf, von weitem geschützt und nicht sichtbar hinter einem grossen Fels gebaut. Nach der Anlandung mit den Zodiacs erkunden wir das Dorf und machen eine dreiviertelstündige Rundwanderung. Die Wanderung führt hinter das Dorf, wo man einen Fussballplatz und einen langen Strand sieht. Danach gibt es einen Weg den Hügel hoch, wo man von oberhalb wunderbar auf das schmucke Dorf sieht. 


Video Brigitte mit Ausblick auf Niaqornat


Süss sind hier im Dorf auch Welpen, die uns begrüssen. Am Strand spielen Dorfbewohner mit ihren Kindern und einige gehen mit dem Fischerboot aufs Meer. Heute gibt es wieder strahlenden Sonnenschein. Was für ein Glück wir haben. Zurück auf dem Boot sind Leute im Jacuzzi oder lesen auf dem Deck ein Buch. Danach schauen wir einen Film über die Alfred Wegener Expedition und einen zweiten Film über eine spätere Expedition im Jahr 1970. Bei der späteren Expedition hat eine Gruppe von Forschern analog zu unserer Reise eine Grönland Expedition auf den Spuren von Alfred Wegener durchgeführt. Sehr spannend ist zu sehen, wie der Gletscher damals noch ausgesehen hat. Danach sind wir auf Deck und bestaunen die mehr werdenden Gletscher und halten Ausschau nach Walen. Nach dem kurzen Besuch eines Minkwals am Morgen sieht man aber heute leider keinen Wal mehr.

Eisberge

Tag 9: Walsichtungen & BBQ

Geplant ist nach dem Frühstück eine Anlandung an einem Strand, wo schon Arktische Füchse gesehen worden sind. Es ist heute zum ersten Mal seit Reisebeginn wirklich windig und an den Hängen ziehen Wolken auf. Direkt nach der Anlandung sehen wir am Strand ein Walskelett eines kleinen Buckelwals. 



Der Wind beruhigt sich etwas, womit wir eine kleine Wanderung zum gegenüberliegenden Strand starten. Auf der Wanderung sehen wir viele Blumen, Vogelfedern und einige Eierschalen. Spannend ist, dass der Arktische Thymian wirklich gut und intensiv riecht. Fleissig halten wir Ausschau nach dem Fuchs, sehen ihn aber leider nicht. Zurück auf dem Schiff legen wir zur Weiterfahrt ab. Kurz danach sehen wir vor dem Mittagessen an einem Strandstück einen Polarfuchs: Toll, dass wir doch noch einen sehen. Danach fahren wir entlang der Disko Bucht an vielen grossen Eisbergen entlang. Es gibt noch zwei Vorträge zur Natur und der Besiedelung Grönlands durch die Expeditionsleiter. Dazwischen und vor dem Abendessen gibt es Zeit für Sauna und Jacuzzi, oder Sonnenbaden auf dem Deck.


Gegen Abend können wir dann unseren Augen kaum trauen. Wir sehen acht Buckelwale inkl. Kälber in einer Bucht. Man weiss kaum wo schauen. Fantastisch!

Buckelwal mit Kalb

Eine Weile bleiben wir da. Danach startet das BBQ auf dem Unterdeck. Alle sind ausgelassen und fröhlich nach den tollen Walsichtungen. Es wird gesungen und geplaudert. Bei der Einfahrt zum Gletscher Fjord sehen wir nochmals von weitem einige Wale, die sogar springen! Vor dem Ankern gibt es nochmals ganz nahe vier weitere Wale. Wir können es kaum glauben. So toll! Danach lassen wir den Abend in einer gemütlichen Runde ausklingen und fallen glücklich ins Bett.


Tag 10: Eqip Sermia Gletscher

Ein letztes grosses Highlight der Reise steht heute noch an. Am Ende des Fjords befindet sich der Gletscher Eqip Sermia. Er ist der aktivste Gletscher Grönlands, bei dem man viele Eisbergkalbungen sehen kann. Wir starten bereits am frühen Morgen die Fahrt durch den Fjord. Je weiter wir hinein fahren, desto mehr Eisschollen und Eisberge sieht man im Wasser schwimmen. Nahe beim Gletscher sind wir umringt von Eisschollen und man fühlt sich fast wie auf einer Eisbrecher Tour. Wunderschön schwimmen die Eisschollen im türkisen Wasser um uns herum. 

Schiff in Eismeer mit Eisschollen

Schiff umringt von Eisschollen

Wie mächtig und gross der Eqip Gletscher ist, sieht man, wenn man näher dran ist. Von weitem denkt man sich durch die Grösse, dass der Gletscher schon ganz nahe ist, jedoch ist man noch Kilometer weit entfernt. Immer wieder hört man ein Krachen von herabfallenden Eisbergen. Beim Gletscher bleiben wir einen Moment stehen, damit wir in Ruhe die Kalbungen beobachten können. Wobei wir bei der Fahrt zum Gletscher eine mystische Stimmung mit Wolken erleben, zeigt sich doch tatsächlich beim Gletscher noch kurz die Sonne für uns. Der Gletscher erstrahlt hell im Sonnenlicht. Wir sind alle überwältigt von der Grösse und dem tollen Anblick. 



Sobald wir umdrehen, beginnt es ein wenig zu regnen. Einige geniessen bereits jetzt am Nachmittag zum letzten Mal das warme Jacuzzi oder die Sauna. Andere halten sich nochmals etwas auf der Brücke auf oder bestaunen die Eisberge und die Eisschollen vom Deck aus. Umso näher wir wieder bei Ilulissat ankommen, umso grösser werden die Eisberge. Zwischen den Eisbergen erspähen wir von weitem in den Buchten nochmals einige Buckelwale. Einen Buckelwal sehe ich sogar nur etwa 50 Meter vom Boot entfernt im Wasser schlafen. Hätte der Wal nicht kurz seine Rückenflosse aus dem Wasser gehoben, wäre er unbeobachtet geblieben. Sind wir vielleicht noch an weiteren Walen so nahe vorbeigefahren, ohne dass wir es bemerkt haben?


Zum Schluss Ankern wir in einer Bucht kurz vor Ilulissat. An unserem letzten gemeinsamen Abend auf der Nanook geniessen wir nochmals ein vorzügliches Abendessen. Danach plaudern wir auf den Sofas, bis wir müde sind und mit etwas Wehmut, dass die Reise nun zu Ende ist, in unsere Kabinen schlafen gehen. 

Sonnenuntergang

Tag 11 & 12: Rückfahrt und Abreise

Unsere letzte Nacht an Bord unserer Nanook ist vorbei. Wir geniessen alle nochmals das tolle Frühstück. Was wir Zuhause kochen oder essen sollen, weiss glaube ich niemand. Das Essen war die ganze Woche einfach herrlich. Zur Ausschiffung werden wir mit einem Transferboot abgeholt. Die Nanook kann nicht wie beim Einschiffen direkt in den Hafen einfahren. Die Flughafenhalle ist bereits gut besetzt mit Passagieren für diverse Flüge. Wir gehen alle zügig durch die Sicherheitskontrolle und zu unserem Propellerflieger, der direkt vor der Tür steht. Danach können wir allemal einen traumhaften Flug über Grönland nach Island erleben. Während dem Flug wird über die vergangene Reise und die tollen Erlebnisse berichtet. Zu Abend essen wir dann alle zum letzten Mal gemeinsam im lokalen Restaurant in Island. Mit gut gefülltem Magen treffen wir uns im Hotel noch auf einen Abschiedstrunk, um Revue passieren zu lassen, bevor wir am nächsten Tag bereits früh am Morgen endgültig Abschied von Island, Grönland und allen Expeditions-Teilnehmenden nehmen. 


Sonnenuntergang

Fazit

Sei es die unberührte Wildnis mit rauer Natur und Walen, tausende von Eisbergen während der Fahrt durch den Fjord oder die stille des Nordens. Alles hat mich verzaubert. Zusätzlich wie anno dazumal bei Alfred Wegener eine Expedition zum Gletscher zu starten und beim Wandern durch die atemberaubende Landschaft an die Geschichten von damals zu denken, war ein unvergessliches Abenteuer!


Positiv

  • Einzigartige Landschaften fernab vom Massentourismus

  • Wale & Eisberge

  • Gletscher & Gletscherkalbungen

  • Kleine Siedlungen & Lokale Guides

  • Reisegruppe von nur 12 Personen

  • Expedition mit Arktis Tours. Don't travel. Explore.

  • Kein Standard Programm, jede Reise ist individuell auf die Gruppe abgestimmt und man kann noch während der Reise das Tagesprogramm mitbestimmen

  • Tolles Schiff mit Sauna & Jacuzzi

  • Once in a lifetime Abenteuer, das man nie mehr vergisst!


Negativ

  • -


Planst du eine Reise nach Grönland? Ich kann dir wärmsten eine Reise mit Arktis Tours empfehlen. Die Reisebetreuung war vor, während und nach der Reise hervorragend. Ein grosser Pluspunkt war auch die kleine Reisegruppe, die man sonst kaum findet. Suchst du ein Abenteuer fernab des Massentourismus mit Abenteuer Pur? Dann bist du bei Arktis Tours genau richtig. Don't travel. Explore.


Hier geht es zur Buchungsseite: Arktis Tours



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